Etwas ist im Anzug

23.03.2024 – Sie kennen zweifellos diesen Ausdruck: „Etwas ist im Anzug“, und wir benutzen ihn oft, um vor etwas meist Unangenehmen hinzuweisen. Ein Gewitter ist im Anzug oder es zeichnet sich ab, dass eine Grippewelle im Anzug ist. Ist es in diesem Fall auch so negativ? Ich meine nein.

Im Pastoralverbund Iserlohn entwickelt sich etwas; der Gedanke eines Immobilienkonzeptes soll jetzt verwirklicht werden. „Der Anzug ist zu groß“, so war die Berichterstattung des IKZ im November 2023 zum Anstoß des Immobilienkonzeptes überschrieben.
Mit diesem Konzept möchte der Pastoralverbund Iserlohn seine gemeindlich genutzte Immobilienfläche um ein Drittel reduzieren. Auch wenn die bevorstehenden Entscheidungen schmerzhaft sein können: „Dass wir jetzt ins Handeln kommen, das ist besser als die Ungewissheit und die Spekulationen in den Gemeinden,“ sagt Sandra Pohler, Verwaltungsleiterin des Pastoralverbundes.
Dieses Vorhaben bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass von den neun Kirchen im Pastoralverbund drei Kirchen wegfallen, wie es eine einfache Bruchrechnung vermuten lässt.(Schlagzeile von IKZ-online am 02.11.2023) Vielmehr soll sich die Reduzierung von 30 Prozent auf die für das Gemeindeleben genutzte Gesamtfläche der Immobilien beziehen. „Bruttogeschossflächenreduzierung“ ist hier das Stichwort.

Hier wird die Immobilienstrategie des Erzbistums Paderborn erläutert.

Da scheint ein erster Gedanke zu wachsen. Da ist etwas im Anzug.

Der Rat der Stadt Iserlohn hat bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen einer Kostenübernahme für die Erweiterung und den Umbau der Kath. Kindertagesstätte Heiligste Dreifaltigkeit zugestimmt.

Diese Entscheidung betrifft die Bürgerinnen und Bürger der ganzen Stadt Iserlohn und speziell die der Gemeinde in Wermingsen. Gemeinde ist hier sowohl politisch als auch religionsbezogen gemeint.
So hatten bereits Sozialstudien gezeigt, und der Jugendhilfeausschuss hatte bereits erläutert, dass in Wermingsen, in dem sich also diese Kindertagesstätte befindet, besonders im U3-Bereich dringend deutlich mehr Plätze gebraucht werden. Auch Christian Paul, Leitung des Familienzentrums, bestätigte diesen besonderen Bedarf anfragender Eltern.
Bereits jetzt schon wird das Gemeindezentrum von der Einrichtung genutzt. „Auch wenn die christliche Erziehung in einem katholischen Kindergarten selbstverständlich ist, stehen wir in einem ständigen interreligiösem Dialog mit den Eltern. Das Angebot, auch die Kirche zu besuchen, wird von einer großen Mehrheit der anderen Religionsgemeinschaften angehörigen Eltern gerne angenommen. Bei uns erfahren die Kinder in gelöster Atmosphäre etwas über Liebe und Vertrauen, Hoffnung, Toleranz und Zuversicht. Wir machen die Kinder mit der Botschaft Jesu vertraut, die den Wert und die Würde jedes einzelnen, auch noch so kleinen oder andersartigen Lebewesens und die Achtung der Natur und Schutz der Umwelt beinhaltet,“ sagt Christian Paul. „Mit der Entscheidung des Stadtrates hat das Familienzentrum gute Aussichten, ihre Aufgaben auch zukünftig zu erfüllen.“

Mit dem Projektentwurf zur Erweiterung und Umbaus der Kath. Kindertagesstätte Heiligste Dreifaltigkeit könnte ein erster Schritt in die richtige Richtung eintreten. Für Veranstaltungen außerhalb des Kirchengebäudes sollte der Kirchengemeinde allerdings ein geeigneter Raum zur Verfügung stehen; ggf. brauchten einige der potentiellen Besucher eines Gemeindefestes dann ihr Haus nicht einmal mehr zu verlassen.
Allerdings ist an dieser Stelle deutlich anzumerken, dass es außer verschiedenen Entwürfen und Ideen bisher noch keine genaueren Informationen gibt. Dafür hat jetzt erst die Zusage durch die Stadt Iserlohn die Voraussetzung geschaffen.
Festzustellen ist, dass man in der Gemeinde, Heiligste Dreifaltigkeit, für eine Erneuerung der Kita offen ist, aber eben Befürchtungen hat, dass ein Gemeinderaum dabei „unter den Tisch“ fällt. Man wünscht sich genauere Informationen des KV’s zum Immobilienkonzept und insbesondere zum (Kita-) Bauvorhaben und möchte gerne in den Vorgang mit einbezogen werden.

So scheint, das was da „im Anzug ist“, durchaus positiv gesehen werden kann, denn mit diesem gemeinsamen Schritt geben wir den Menschen, ob jung oder alt, eine gute Perspektive.

29.03.2024 von Wolfgang Kretschmann

Der da*
*Titel von Pfarrbriefservice.de. Das Relief, wohl sozialistische Kunst am Bau, befindet sich vor dem Motel One am Alexanderplatz in Berlin. Am Kunstwerk findet sich kein Hinweis auf den Künstler.
Bild: Peter Weidemann
In: Pfarrbriefservice.de

Hier wird die Immobilienstrategie des Erzbistums Paderborn erläutert.

Verwaltungsleiterin Sandra Pohler und Pfarrer Dietmar Schulte
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